150 Jahre Bezirks-Imkerverein Bühl e.V.

Im Jahr 2020 feierte unser Verein das 150jährige Jubiläum seiner Gründung:
Es ist belegt, dass am 1. Januar 1870 in Bühl 16 Einzelmitglieder eine Ortsgruppe gründeten.
Schon in den Jahren zuvor fanden in Bühl und Umgebung Schulungen und Vorträge statt, die von Wanderlehrern durchgeführt wurden. Obmänner vor Ort organisierten dann jeweils die Zusammenkünfte und sorgten dafür, dass alle Imker des Bezirks an den Vorträgen teilnahmen. Aus diesen losen Treffen in den 1860er Jahren muss sich dann der Wunsch nach mehr Zusammenhalt und Austausch entwickelt haben und der Wille, eine Vereinigung zu gründen wuchs. Es gab nur den Badischen Verein für Bienenzucht in Mosbach, der die besagten Wanderlehrer ins ganze Land entsandte, um die Ausbildung der Imker vorzunehmen. In den überlieferten Unterlagen wird dann innerhalb dieses Badischen Vereins, der Bezirk Bühl mit der Aufnahme von Mitgliedern aus den umliegenden Gemeinden genannt: „Aus Lauf traten vier Imker bei, aus Kappelwindeck drei , aus Altschweier kam ein Imker dazu, aus Neuweier , Bühl und Steinbach jeweils zwei Aufnahmen. Der Pfarrer aus Unzhurst sei „der erste aus der Ebene“ gewesen, der dem Verein beitrat. Es folgte die Gemeinde Neusatz mit einer Anmeldung, so dass der Bezirk Bühl am 1. Januar 1870 16 Einzelmitglieder beim Badischen Verein für Bienenzucht hatte“.

Eine erste Versammlung wurde im Jahre 1871 von Wanderlehrer Eckert aus Neckarmühlbach in Oos abgehalten. Er „belehrte“ über das Kunstschwarmverfahren, Königinnenzucht, Faulbrut, Überwinterung und klärte über die Handhabung „neuzeitlicher Bienengeräte“ auf. Es muß sich um eine bemerkenswerte Versammlung gehandelt haben, denn es ist überliefert, dass „eine größere Abteilung preußischen Militärs aus Paris“ eintraf und eine „Begrüßung S.M. des Kaisers“ stattfand. „Der Wanderlehrer Eckert ließt sich aber nicht abschrecken und setzte nachher seine Versammlung fort unter Anwesenheit einer größeren Zahl höherer Offiziere, die aufmerksam zuhörten“. Aus den Folgejahren sind kaum Überlieferungen erhalten geblieben. Es war die Zeit des dt-frz Krieges, und die Probleme der damaligen Zeit haben vermutlich auch in der Region eine Rolle gespielt, sodass Treffen der Imker nicht protokolliert wurden, die äußeren Umstände waren mit Sicherheit schwierig und der gemeinschaftliche Verbund möglicherweise noch nicht so gefestigt.

In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts muss es noch Vereinsmitglieder gegeben haben, die sich an mündliche Überlieferungen erinnerten, die bis ins Jahr 1882 zurückreichten. Es sei bekannt gewesen, dass „ Herr Gartner aus Oberbruch“ für den Eintritt in den Bühler Verein geworben habe. In Vimbuch habe es Neuaufnahmen gegeben, ein Vorstand wurde gewählt, in Versammlungen wurden neue Geräte praktisch gezeigt, die aber nicht viel Anklang fanden. Die Haupteinnahmen in jener Zeit waren nicht der Honig, sondern der Verkauf von Schwärmen, die in der Mehrzahl von den Gebirgsorten Bühlertal und Staufenberg abgeholt wurden.

- - - - wird fortgesetzt - - - -